An der Costa de la Luz, in der Provinz Huelva, Cádiz und Sevilla wartet einer der schönsten Nationalparks in Andalusien auf dich. Beim Nationalpark Coto de Doñana handelt es sich um ein UNESCO Weltnaturerbe, dessen Gebiet Naturliebhabern so einiges zu bieten hat. Wir sind der Meinung, dass du diesem Feuchtgebiet unbedingt einen Besuch abstatten solltest.
Die Geschichte des Parque Nacional de Doñana
Beim Coto de Doñana Nationalpark handelt es sich um das Delta des Flusses Guadalquivir, der an dieser Stelle in den Atlantik mündet. Somit besteht die Natur in diesem Bereich aus Feuchtgebieten, die einige Sehenswürdigkeiten zu bieten haben.
Es wird davon ausgegangen, dass bereits vor mehr als 2800 Jahren Zivilisationen wie die Phönizier diese Landschaft zu ihrem Zuhause machten. 1923 begab sich der deutsche Archäologe Adolf Schulten gemeinsam mit Adolf Lammerer und George Bonsor auf die Suche nach der einstigen Hauptstadt von Tartessos, jedoch ohne Erfolg.
Im Mittelalter sowie der frühen Neuzeit wurde die Coto de Doñana hauptsächlich als Jagdgebiet genutzt. Nach der Veröffentlichung einer wissenschaftlichen Abhandlung von Antonio Machado y Nunez im Jahr 1854, welche die im Doñana Park lebenden Vögel nannte, wurde der ökologische Wert der hier ansässigen Lebewesen allgemein anerkannt. Veröffentlichungen in Englisch über die Wichtigkeit des Coto de Doñana für Zugvögel erlangten in ganz Europa Aufmerksamkeit.
Hieraufhin erfolgten immer mehr Bestrebungen, den heutigen Nationalpark Coto de Doñana unter Naturschutz zu stellen. Jedoch gab es immer wieder Rückfälle, wie zum Beispiel die Errichtung des Matalascañas Resorts. 1963 kaufte die Regierung Spaniens gemeinsam mit WWF einen Teil des Gebiets, das zum ersten Doñana Reservat wurde.
Dieses wurde seitdem immer weiter ausgebaut, ist aber trotz der enormen ökologischen Wichtigkeit nicht nur für die iberische Halbinsel, sondern ganz Europas nach wie vor gefährdet. Katastrophen wie zum Beispiel das Aznalcóllar Unglück im Jahr 1998, bei dem durch das Zerbersten eines Minendamms giftiger Schlamm in den Fluss Guadiamar und somit die Hauptwasserquelle des Nationalparks gelangte. Illegal errichtete Brunnen stellen ebenfalls eine Bedrohung für den Nationalpark Coto de Doñana dar.
Unterkünfte in der Nähe des Coto de Doñana
Eckdaten zum Coto de Doñana Nationalpark
Heute umfasst der Coto de Doñana Nationalpark eine Fläche von 255.000 Hektar. Offiziell deckt er 543 km² ab, wovon 135 km² geschützt sind. Die Höhe reicht von 0 Meter über dem Meeresspiegel bis hin zu 40 Meter.
Die Lage ist für Tiere, vor allem Zugvögel, ideal. Der Nationalpark Coto de Doñana befindet sich nämlich an einem der südlichsten Punkte von Europa, weshalb Afrika nicht weit entfernt ist. Die Feuchtgebiete enthalten reichlich frisches Wasser, das sowohl Flora als auch Fauna einen Lebensraum bietet.
Die Vegetation weist einige bedrohte sowie mehr als 875 indigene Pflanzen auf. Eine besondere Erwähnung haben mitunter die folgenden Arten verdient:
Vulpia fontquerana
Juniperus macrocarpa (Großfrüchtiger Wacholder)
Tursica linaria
Hydrocharis morsus-ranae (Europäischer Froschbiss)
Micropyropsis tuberosa
Thorella verticillatinundata
Das Klima ist typisch für das Mittelmeer. Auf trockene Sommer folgen regenreiche Winter. Das bedeutet, dass in den Monaten Juni bis September kaum Regen fällt, Flüsse und Seen immer mehr an Wasser verlieren. Das subtropische Hochdruckgebiet herrscht in dieser Region in dieser Zeit vor, was für harsche Wetterverhältnisse sorgen kann.
Auch was die Tierwelt angeht, sind die Feuchtgebiete des Nationalpark Doñana mit reichlich Leben gekennzeichnet. Mehr als 440 verschiedene Fische, Amphibien, Vogelarten, Reptilien und Säugetiere nutzen diesen Lebensraum temporär oder permanent für sich. Um nur ein paar Beispiele zu nennen:
Iberische Kaiseradler
Rosaflamingo
Maurische Landschildkröte
Mauergecko
Westliche Eidechsennatter
Pardelluchs (Iberischer Luchs)
Kleinfleck-Ginsterkatze (Europäische Ginsterkatze)
Caballo de las Retuertas de Doñana (Retuertas Pferd)
Dromedare zogen einst ebenfalls durch diese Region. Sie wurden wohl von den Mauren eingeführt. Sie waren jedoch bei Wilderern sehr beliebt, weshalb in den 60ern nur noch drei von ihnen übrigblieben. Als 1962 Andalusien als Kulisse für den Film Lawrence von Arabien diente, wurden erneut welche in diesem Nationalpark ausgesetzt.
Doñana Park Besuch und Anfahrt
Der Nationalpark Doñana befindet sich in Andalusien, im Süden von Spanien und erstreckt sich über die Provinz Huelva, Sevilla und Cádiz. In der Nähe liegt somit nicht nur der Ort Huelva, sondern unter anderem auch Sanlúcar de Barrameda und El Rocío. Während Letzterer der Ausgangspunkt für viele Touren ist, stellt Sanlúcar de Barrameda eine weitere für den andalusischen Tourismus wichtige Stadt dar.
Da es sich hierbei um einen geschützten Naturpark handelt, ist es weitestgehend nur möglich, diesen mit einer geführten Tour zu besichtigen. Auf eigene Faust darfst du den Nationalpark Coto de Doñana nicht erkunden. Du kannst diese unter anderem auf der Webseite Doñana Reservas buchen. Hier stehen dir folgende Optionen zur Verfügung:
Classic Tour (3 bis 4 Std., 33€ pro Person, 18€ Kinder unter 10 Jahre)
Private Tour (~4 Std., 65€ pro Person)
Group Tour (3 bis 4 Std.)
Birdwatching Private Tour and Photography (~4 Std., 65€ pro Person)
Combined North and South Tour (56,50€n pro Person)
Alternativ kannst du auch eine Tour ab einer der größeren andalusischen Städte wie beispielsweise Sevilla buchen, bei der die Anfahrt bereits inbegriffen ist.
Das erwartet dich bei deinem Nationalpark Coto de Doñana Ausflug
Der Doñana Nationalpark ist in mehrere Bereiche unterteilt: Süden, Osten, Westen und Norden. Der Norden (Preparque Norte – Pinares de Hinojos ist von einem mediterranen Wald geprägt, der weitestgehend aus Pinien besteht. Doch auch hier kommt das Sumpfgebiet immer wieder durch, sowie ein Buschland. Im Pinar del Pinto lassen sich vor allem Greifvögel gut beobachten.
El Centro de Visitantes El Acebuche
Palacio del Acebrón
Museo Mundo Marino Matalascañas
Centro de Visitantes Fabrica de Hielo
Centro de Visitantes Bajo de Guía
Der Osten (Preparque Este – Brazo de la Torre-Entremuros) ist ein Sumpfgebiet, das Millionen von Vögeln anlockt. Hier ist nämlich zumeist selbst in den Sommermonaten noch Süßwasser vorhanden.
Im Südwesten erstreckt sich die Küstenregion des Doñana Nationalparks. Dieser Teil wird Abalario – Asperillo genannt und enthält die berühmten Wanderdünen, Feuchtgebiete, Lagunen sowie Wälder mit Pinien und Eukalyptus. Hier ist die Chance am größten, dass du dem iberischen Luchs begegnest.
Im Südosten befindet sich Pinar de la Algaida – Marismas de Bonanza. Dieses Gebiet zeichnet sich durch einen großen Pinienwald, Dünen sowie Sumpfgebiete aus. Da es im Gegensatz zu den anderen Bereichen nach wie vor von der Flut erfasst wird, lassen sich hier Flamingos blicken. Nicht unweit hiervon befindet sich das einstige Heiligtum der Astarte sowie der römische Brunnen von Caveros.
FAQ
Wie komme ich zum Coto de Doñana Nationalpark?
Du kannst dich entweder einer der Touren von einer der größeren Städten in Andalusien anschließen, bei denen der Transfer zum Doñana Nationalpark bereits inbegriffen ist. Oder du fährst mit dem Auto in einen der nahegelegenen Orte (zum Beispiel El Rocío) und nutzt von dort aus eine Tour.
Darf ich durch den Doñana Park fahren?
Eine Reise durch den Doñana Park ist weitestgehend nur mit einer geführten Tour möglich. Es gibt zwar Bereiche, die frei zugänglich sind, doch große Teile sind es nicht und stehen unter Naturschutz. Diese sind als solche gekennzeichnet.
Wo finde ich Informationen zum Nationalpark Doñana?
Auf www.andalusian-adventure.com haben wir dir alle wichtigen Informationen zum Doñana Nationalpark kurz und bündig zusammengefasst. Weitere Angaben für deine Reise sind hingegen zumeist nur auf Spanisch zu finden. Unser Überblick sollte dich jedoch bereits bestens informieren.
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